Villa For Forest

JAZZ & LATIN EXCHANGE + 5 Jahre Radio Agora

Im Rahmen des 5-Jahre-Jubiläums von Radio Agora!
Steve Berrios aus New York leitet einen Workshop am Konservatorium, deshalb:

Elisabeth Monder_voc
Michael Erian_sax
Primus Sitter_git
Karl Sayer_b
Steve Berrios_dr, perc

Ein großer amerikanischer Musiker, Steve Berrios, besucht Kärnten. Diese Gelegenheit muss genützt werden und spontan wurden zwei Konzerte geplant.

Die musikalische Geschichte von Steve Berrios fängt in den 1950er Jahren an. Seine Eltern sind in den 40er Jahren von Puerto Rico nach New York gezogen, wo S. Berrios geboren wurde. Sein Vater, ein professioneller Schlagzeuger (Mitte 40er – 70er) spielte mit den populären Bands dieser Jahre. Als er noch ein Kind war, gingen schon viele Musiker in seinem Elternhaus ein und aus. Somit wuchs er zweisprachig und multikulturell auf und sein Zuhause war von Musik erfüllt. Jeden Montag, der einzige freie Tag seines Vaters, ging die Familie ins berühmte Apollo Theater, wo er Musiker wie Dizzy Gillespie’s Big Band, Billie Holiday, Buddy Rich, Count Basie’s Big Band, Miles Davis, T-bone Walker, Bo Diddley etc. zu sehen und zu hören bekam. Das Apollo Theater wurde einer der wichtigsten Orte des Musikgeschehens, wo er selbst fünf mal hintereinander den Amateurmusikwettbewerb als Teenager gewann, und zwar auf seinem ersten Instrument, der Trompete. Danach war klar, dass Musik seine berufliche Laufbahn sein sollte. In New York wird diese zeit als die „goldene aera“ bezeichnet, wo Bebop, Mambo und Blues in den verschiedensten Nachtclubs gespielt wurde, und dieses „live“ erleben in den diversen Clubs war auch die Schule für Steve Berrios. Mit 19 löste er seinen Vater als „Hausschlagzeuger“ im Great Northern Hotel ab, wo er die nächsten vier Jahre eine 6-Tage-Woche hatte und wo seine Karriere begann. Mit dem berühmten Congero Mongo Santamaria, der Steve Berrios‘ Talent entdeckte, ging er die nächsten 20 Jahre auf Tournee. Da er schon als junger Musiker sowohl mit Bebop als auch mit afro-karibischer bzw. afro-kubanischer Musik vertraut wurde, wird er als einer der einflussreichsten Schlagzeuger/Percussionisten angesehen, der Jazz mit afro-karibischer Musik erfolgreich verbinden kann. Seine innovative Technik am Schlagzeug sowie im Arrangement beeinflussen viele Musiker der Latinjazzszene. Mit dem 2. Album seiner Gruppe SON BACHECHE – „and then some“, erhielt er 1996 eine Grammynominierung für die beste Latinjazzproduktion. Seine Studioerfahrungen mit hunderten von Plattenaufnahmen sprechen für sich, Künstler aus verschiedenen Musikrichtungen wie Max Roach, Miriam Makeba, Mongo Santamaria, Tito Puente, Brecker Brothers, Grover Washington jr, Jerry Gonzalez & the Fort Apache Band, Paul Simon, Freddy Cole, Chico O´Farrill und viele mehr, respektieren seinen Beitrag zur Musik sehr. Max Roach z.B., einer der grössten Schlagzeuger der Bebopaera, charakterisiert Steve Berrios als: „einen der feinsten und imaginativsten Schlagzeuger der Welt“ („one of the finest and most imaginative drummers in the world“).
Er spielte auch in Filmen von Woody Allen, Spike Lee und in dem Musikfilm des spanischen Regisseurs Fernando Trueba, „calle 54“.
Steve Berrios beschreibt seine Gabe als Musiker folgendermassen: :“I’m always hearing music. It’s a blessing and a curse“ (ich habe die ganze Zeit Musik in meinem Kopf. Es ist gleichzeitig ein Fluch und ein Segen).
Vor ungefähr 10 Jahren lernten sich die Kärntnerin Elisabeth Monder, die von 1987 bis 2001 in New York lebte, und Steve Berrios kennen. Es entwickelte sich eine intensive Beziehung, sowohl persönlich als auch musikalisch. Der Sängerin aus Arnoldstein war die afro-kubanische Musik eine Herausforderung und Leidenschaft. Sie wurde als Chorsängerin von Steve Berrios für seine zwei Alben engagiert. Elisabeth Monder: „Meine Erfahrungen im Chorgesang, die Vielstimmigkeit des Kärntnerliedes, all das hat mir bei der Suche nach passenden Harmonien geholfen“.
Vor zwei Jahren ist Elisabeth Monder wieder nach Kärnten zurückgekehrt.

Wie Berrios sagt – die Basis für Musik sind die Lebensgewohnheiten, die Lebenserfahrung.

Die Schönheit an der Musik ist, wenn man sich findet, austauschen kann, ob es jetzt ein Kärntner Lied ist, Bebop, Bossa Nova, ein Requiem oder ……. Musik sollte Grenzen überwinden.

Jazz & Latin Exchange, eine Veranstaltung, bei der sich die bekannten österreichischen Musiker Primus Sitter, Michael Erian und Karl Sayer mit Steve Berrios und Elisabeth Monder zu zwei Konzerten treffen und ihre musikalische Welt austauschen. Sicher eine spannende Sache……….

Elisabeth Monder
wurde am 20.12.1960 in Villach geboren. Schon seit
frühester Kindheit war sie in Chormusik eingebunden. Ihre musikalische Tätigkeit entwickelte sich in Wien zum Sologesang. Von 1980-88 in Wien lebend, gründete sie mit dem Gitarristen Claudius Jelinek ihre eigene Band.
Ihre Vorliebe für Jazz -Balladen und Bossa Nova ist ihr bis heute treu geblieben. In Wien kam es zu Plattenaufnahmen mit Karl „Bumi“ Fian (Mitglied
des Wiener Art Orchesters) sowie Gitarristen Harri Stojka.
Von 1987 bis 2001 lebte sie in New York, wo sie mit dem Jazz Gitarristen Ben Monder und verschiedenen Musikern in Clubs und Restaurants auftrat. In New
York lernte sie den renomierten Musiker Steve Berrios kennen, der wegen seiner Vielfältigkeit einer der gefragtesten Schlagzeuger in New York ist.
Durch ihn lernte sie unter anderem auch Afro-Cubanische Musik kennen und lieben. Es kam zu weiteren Plattenaufnahmen als Background Sängerin.
Seit zwei Jahren lebt Elisabeth Monder wieder in Kärnten…..and keeps on singing……

Recordings:
_Wiener Singakademie mit Wiener Symphoniker
_Harri Stojka Express
_Karl „Bumi“ Fian
_Titelsong „Misty“ fuer Sabine Groschup’s Animated Shortfilm „Liebe“
_New York – Steve Berrios & Son Bacheche (Grammy
Nomination)
_Chico O’Farrill & His Afro Cuban Orchestra