Villa For Forest

KARSTEN KRAMPITZ GEHT

ORF Kärnten, 26.9.2010

Karsten Krampitz geht – Eine Bilanz

Vor fünf Monaten ist Karsten Krampitz von
Berlin nach Klagenfurt gezogen. Nach einer „Pause“ von 15 Jahren war er
Klagenfurts erster Stadtschreiber seit Robert Schindel 1996. Jetzt
verlässt Krampitz Kärnten wieder Richtung Berlin. Eine Bilanz.
Der Mann, der sich das „Gästebuch“ ausborgte
Karsten Krampitz geht. Vor ihm hat es
keinen Stadtschreiber so lange in der Landeshauptstadt gehalten, kein
Autor sorgte zuvor für so großes Aufsehen und mediales Interesse. Er war
der Mann, der sich das Gästebuch aus der Haider-Ausstellung
„ausborgte“, um die Eintragungen der Ausstellungsbesucher für eine
Literaturzeitung zu verarbeiten. Seine Intention dabei – natürlich eine
hochliterarische.

Krampitz: „Ja, das glaubt nur keiner. Ich hatte von der Literaturzeitung
“Volltext“ den Auftrag: Schreib was über Klagenfurt. Es war die
Rettung, als ich in der Ausstellung das Büchlein gesehen habe, denn da
sind die Kärntner authentisch. Wirklich repräsentativ ist es ja nicht,
aber schon allein die leeren Seiten sagen mehr aus, als alles andere“.
„Sind wir nicht alle irgendwie Haider?“
Nach wenigen Tagen war das ausgeborgte
Gästebuch wieder da, der Unmut der Politik hielt sich in Grenzen – auch
wenn sich Krampitz in seiner „Buchrezension“ kein Blatt vor den Mund
nahm und u.a. die Frage stellte: „Sind wir nicht alle irgendwie Haider?
War und ist nicht das ganze Land besoffen?“ Hier ein Auszug:
Krampitz „rezensierte“ Haider-Gästebuch
„Für einige Tage war der Band verschwunden und halb Kärnten in
heller Aufregung: “Wer tut so etwas?“ Den Kritiker aber wundert: Wer
schreibt so etwas? Was unter dem Titel “Gästebuch“ daherkommt,
zeitgleich zur Ausstellung im Klagenfurter Bergbaumuseum, enttäuscht
doch ein wenig, vor allem in der Form.“ […]

„Stattdessen finden wir ein Gewirr von Stimmen vor, ein Durcheinander
von 112 Erzählern, die nichts wesentliches zu sagen haben, aber offenbar
die Tinte nicht halten konnten: “Danke Jörg!“; “Jörg, du warst einfach
super!“; “Ich vermisse dich!“; “Unfassbar, dass du nicht mehr da bist.“
Und nicht zu vergessen: “Hallo Jörg, wir waren hier! (…) Alles Gute, wo
immer du auch bist.“
„Hätten wir Partisanen gehabt…“
In seiner Klagenfurter Zeit war Krampitz
alles andere als untätig: Neben zwei Buchprojekten lernte er Land und
Leute besser kennen, ganz im Sinne von Egon Erwin Kisch: „Der hat das ja
mal gesagt, dass ein guter Schriftsteller immer ein Stück weit mit den
Menschen mitlebt, über die er schreibt – das gehört dazu“.

Soviel „Herzlichkeit“ wie in Kärnten gebe es in Berlin nicht – trotzdem
sei manchen Landsleuten in Hinblick auf das sogenannte
„Ortstafelproblem“ oder die zweite Landessprache „mangelndes
Geschichtsbewusstsein“ zu attestieren.

Und Krampitz weiß, wovon er spricht – ist er von Beruf doch nicht nur
Schriftsteller, sondern auch Historiker, der, ganz „Berliner Schnauze“
meint: „Hätten wir in Deutschland Partisanen gehabt, die gegen Hitler
gekämpft hätten, wir würden ihnen heute den Hintern küssen“.

Kärnten – „da sind ganz viele Wunden“
Neben einem „Crash-Kurs Kärnten“, der bald im Heyn-Verlag
erscheinen wird, schlägt der Autor aber auch stillere Töne an. In seiner
Klagenfurter Zeit ist das Buch „Leben mit und ohne Gott“ entstanden,
das Essays von Atheisten und Gläubigen enthält. Krampitz Beitrag „Im
Nachtasyl. Ein Selbstversuch“ entstand, nachdem der Atheist eine Nacht
in einer Massennotunterkunft auf dem Berliner Hauptbahnhof verbrachte.

Eines von vielen Resümees, die Krampitz nach fünf Monaten Aufenthalt in
Kärnten zieht: „Da sind ganz viele Wunden – und bevor die heilen, müssen
sie sauber gemacht werden. Als Historiker sage ich, dass da eine
Aufarbeitung erfolgen muss. Dazu gehört aber auch, dass man bestimmten
Leuten die Geschichte nicht überlässt“.

Krampitz: „Ich weiß, was ich da gesehen habe“.
Die „Glatzen“ beim Ulrichsbergtreffen
Ein „Linksradikaler“ ist der Autor seinem
Selbstverständnis nach nicht. Als er sich aber interessehalber zum
Ulrichsbergtreffen an den Herzogstuhl begab, wurde er dort gleich
dreimal ohne besonderen Grund zum Gehen aufgefordert. Krampitz blieb
sitzen – und stellte am nächsten Tag in einer Kärntner Tageszeitung
fest, das Festzelt sei voller Nazis gewesen.

Krampitz: „Ich weiß, was ich da gesehen habe: Dass das Zelt voll war mit
Glatzen, die Thor-Steiner-Klamotten getragen haben, ich weiß, wie diese
Leute mich angeschaut haben und dass ich in einem fort fotografiert
wurde – diese Form von Bedrohung kennt man ja: Hier, wir haben dich
fotografiert, wir haben dein Bild, wir stellen das auf die Internetseite
und wissen, wo du wohnst – diese Spielchen kenne wir doch alle“.
Letzter Krampitz-Auftritt in der Landeshauptstadt ohne Politik.
Politik reagierte auf „Nazisager“ verstimmt
Die Politik reagierte auf Krampitz
medialen „Nazisager“ verstimmt. Als der Stadtschreiber in dieser Woche
seinen letzten offiziellen Termin absolvierte und im Jazzclub
Kammerlichtspiele das literarische Ergebnis seines Kärnten-Aufenthaltes
vorstellte, blieb die Stadtpolitik der Veranstaltung fern.

Stattdessen hätte der Bürgermeister eine schriftliche Stellungnahme von
ihm verlangt, so Krampitz – der eine „Entschuldigung“ strikt ablehnt –
und damit auch einen Schlusspunkt unter die fünfte Ausgabe der
Klagenfurter „Stadtschreiberei“ gesetzt hat.

bachmannpreis.eu
Der Berliner Karsten Krampitz, Bachmannpreis-Publikumsliebling des
Jahres 2009, ist Klagenfurts neuer Stadtschreiber. Er wird bis
September in der Landeshauptstadt leben und arbeiten, die unter anderem
in seinem Werk literarischen Niederschlag finden dürfte.
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