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Jackpot für Kärntner Musen

Jackpot für Kärntner Musen

In
Haiders letztem Jahr als Kulturreferent erhöhte sich das Kulturbudget
des Landes auf 32,77 Millionen Euro. Eine Steigerung um über 10 Prozent.

Kulturausgaben erreichten 2008 einen neuen Rekordwert

Kulturausgaben erreichten 2008 einen neuen Rekordwert

Die nächsten 3  Linkzeilen sind nicht Teil dieses Kleine-Zeitung-Artikels von Erwin Hirtenfelder:

Kulturbericht 2009 des Landes Kärnten

Hoch interessant dabei die Auflistung des Heimatherbstes 2009 und im Vergleich dazu die Organisationskosten von Euro 425.161,27, von welchen aber die lokalen Veranstalter keinen Cent bekamen – Kärntner Heimatherbst 2009

Fakten

Nach 28,6 Millionen Euro im Jahr 2007 betrugen die Kulturausgaben des Landes Kärnten im Vorjahr 32,766 Mio. Euro.


Förderbetrag nach Sparten:
Darstellende Kunst
(9,8 Mio.), Museen & Wissenschaft (5,9 Mio.), Musik (4,7 Mio.),
Ausbildung (3,8 Mio.), Bildende Kunst (2,8 Mio.), Brauchtum (1,3 Mio.)

Im
Jahr 2007 betrugen die Ausgaben des Landes Kärnten für den Bereich
Kultur rund 28,6 Millionen Euro. Im Jahr darauf waren es bereits 32,77
Millionen. So steht es im Kulturbericht 2008, der seit Kurzem über die
Homepage der Kärntner Landesregierung einsehbar ist.

Steigerung

Die satte Steigerung um mehr als zehn Prozent hat vor allem drei
Gründe: die Europaausstellung in St. Paul und Bleiburg, die sich mit
zwei Millionen Euro zu Buche schlägt, die neu gegründete Carinthische
Musikakademie in Ossiach, die rund 2,6 Millionen Euro erhielt, sowie
das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK), das bedingt durch die
Großausstellung „K08“ gegenüber dem Jahr davor Mehrausgaben von 1,5
Millionen Euro aufweist. Gewisse Mehrkosten verursachten naturgemäß
auch die letzten Landtags- und Nationalratswahlen, die so manchem
Subventionswerber einen zusätzlichen Geldregen beschert haben dürfte,
ob es sich dabei um die Anschaffung von Trachten für die Bäuerliche
Vermarktungs-Genossenschaft „Nockfleisch“ handelte (5000 Euro), die
Herausgabe eines Wandkalenders anlässlich „90 Jahre Beginn des Kärntner
Freiheitskampfes“ (3.500 Euro) oder die Unterstützung eine
Hemmawallfahrt, die sich der Kameradschaftsbund mit 16.000 Euro
abgelten ließ.

Traditionsgemäß an der Spitze der Subventionsempfänger liegt das
Stadttheater Klagenfurt, das mit einem Förderungsbeitrag von rund 9,2
Millionen Euro mehr als ein Viertel des gesamten Kulturbudgets in
Anspruch nimmt. Schon deutlich dahinter rangiert die zweite große
Kultureinrichtung des Landes: das Kärntner Landesmuseum. Für das
Ausstellungshaus am Viktringer Ring standen 2008 etwas mehr als 4,3
Millionen Euro zur Verfügung. Dicht dahinter: das Kärntner
Musikschulwerk mit 3,6 Millionen Euro.

Spitzenreiter: Carinthische Sommer

Unter
den Großveranstaltern des Landes bleibt der Carinthische Sommer mit
514.300 Euro weiterhin Spitzenreiter. Knapp dahinter rangiert bereits
der „Kärntner Heimatherbst“, dessen Organisation rund 425.000 Euro
verschlang. Überhaupt wurde auch im vergangenen Jahr reichlich
„organisiert“: so etwa die Brauchtumsmesse (176.422 Euro), die
Veranstaltungsreihe „Mit an Liad durch´s Joar“ (70.000 Euro an die KKI)
und auch von Amts wegen. So betrug der „Organisationsaufwand“ der
Landeskulturabteilung im vergangenen Jahr rund 487.000 Euro, wobei dem
Leser des Kulturberichts Details zu den Ausgaben erspart bleiben.

„Diversen Zahlungen“ begegnet man auch im Kapitel „Brauchtums- und
Heimatpflege“. Die Durchführung der 10. Oktober-Feier, der „Kärntner
Klangwelle“ & Co. kosteten demnach 178.177 Euro. Insgesamt wurden
im Bereich „Brauchtum“ – dieser umfasst die Basissubvention für den
Abwehrkämpferbund (12.500 Euro) ebenso wie das 15. Hiasl-Almfest am
Hochrindl (350 Euro) – rund 1,3 Millionen Euro ausgegeben.

Verglichen
mit den hohen Marketing- und Organisationsaufwänden nehmen sich die
Förderungen für den einzelnen kleinen Kulturträger eher bescheiden aus.
Das betrifft nicht nur Vertreter der wenig geliebten Alternativkultur
(Unikum etc.), sondern auch die zahlreichen Chöre und Musikkapellen des
Landes. Letztere erhielten für Jubiläen, Trachtenankäufe,
CD-Produktionen und Konzertveranstaltungen gerade mal 350.000 Euro.
Auch bedeutende Konzertveranstalter wie Musikverein (90.500 Euro),
Jeunesse (45.000 Euro) oder Mozartgemeinde (10.800 Euro) würden sich
mehr Unterstützung verdienen. Für freie Kulturinitiativen (Ballhaus,
Mutante & Co.), im Vorjahr noch insgesamt mit 227.000 Euro
gefördert, gab es heuer nur mehr 143.000 Euro, Vereine wie das
„artemis-Generationentheater“ fielen überhaupt um eine Subvention um.

Die absoluten Stiefkinder der heimischen Kulturförderung sind und
bleiben jedoch die Architektur (17.250 Euro), die Sparte „Film, Kino,
Video“ (rund 98.000 Euro), „Literatur und Bibliothekswesen“ (rund
137.000 Euro), Erwachsenenbildung (163.500 Euro) sowie das
„Baukulturelle Erbe“. Die Restaurierung von alten Kirchen und Burgen
war dem Land nur 307.200 Euro wert, wobei zwei Drittel dieser Summe in
die Erhaltung der Burgenstadt Friesach flossen.

ERWIN HIRTENFELDER