Philo-Café | rajLounge
Glaubte der altösterreichisch-britische Philosoph Sir Karl Popper in seinem wirkmächtigen Buch The Open Society and Its Enemies 1945 noch genau angeben zu können, wer die Feinde der darin propagierten offenen Gesellschaft seien, scheint uns solche Klarsicht nicht erst heute abhanden gekommen zu sein. Davon zeugen nicht nur bald nach Erscheinen des Bandes aufgekommene kritische Auseinandersetzungen mit diesem selbst, das belegen auch zahlreiche in den letzten Jahren erschienene Publikationen, die seinen Titel variierend oder gar karikierend aufgreifen (z. B. Die offene Gesellschaft und ihre Freunde und Die geschlossene Gesellschaft und ihre [neuen] Freunde). Im globalen Superwahljahr 2024 ist der Versuch einer Begriffsbestimmung im Verbund mit der Frage nach Vor- und Nachteilen einer dementsprechend offenen Gesellschaft, die diesen Namen auch verdient, also durchaus an der Zeit. Im Philo-Café wollen wir uns diesem Versuch daher sowohl aus historischer wie aus systematischer Perspektive widmen.